Als Liebhaber von Musik und Kunst ist man in der schwedischen Hauptstadt gut aufgehoben. Die über siebzig Museen hatte ich ja schon erwähnt und auch die Möglichkeiten zur musikalischen Berieselung sind vielfältig. Da mich vor allem jene Möglichkeiten interessieren, welche auch für den kleinen Geldbeutel attraktiv sind, war ich um so interessierter, als mich ein Kollege auf die kostenlosen Konzerte der Kungliga Musikhögskolan (der königl. Hochschule für Musik) verwies. Gestern Nachmittag war ich nun einmal dort und habe einem solchen kostenlosen Konzert beigewohnt. Wer jetzt denkt, dass dort auf Musikschul-Niveau getrötet wird, bei dem zunächst die Blockflötenkinder mit Hänschenklein-"Interpretationen" die Fussnägel zum kräuseln bringen, hat sich getäuscht.
Die Veranstaltung wurde in großen Teilen von Studenten der Hochschule ausgestaltet, die ihr Handwerk mehr als verstanden. Angefangen mit einem Streichorchester, welches in dem akkustisch sehr feinen Konzertsaal eine herrliche Dynamik entwickelte und ein Stück eines Stockholmer Komponisten zum besten gab, bis hin zu einem Konzert für Alt-Saxophon und Streicher war der Nachmittag wirklich lohnenswert.
Zwischen den Stücken wurden noch Stipendien einer Stiftung zur Musikförderung vergeben. Eine künftige Stipendiatin gab dann auch ein Stück auf ihrem Studieninstrument (der Blockflöte) zum Besten. Ich weiß, es ist unhöflich mit offenem Mund im Publikum zu sitzen. Aber ich habe noch nie jemanden solche Töne aus einer Alt-Blockflöte holen hören. Da steht dort vorn also eine zierliche Person und spielt die Meditaion von Ryohei Hirose. Ich kannte weder den Komponisten noch das Stück, doch war ich tief beeindruckt ... Es war nicht immer wohlklingend, aber vom ersten bis zum letzten Ton aufregend :-)
Vom Conférencier, der durch die Veranstaltung führte, hatte ich leider nicht so viel, denn mein Schwedisch ist noch immer sehr bescheiden. Aber ich werde mir fleißig Mühe geben. Und auch bei den Konzerten der Musikhochschüler werde ich in den kommenden Wochen mal wieder vorbeischauen.
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1 Kommentar:
nicht fleißig ist gut...
sehr schöne artikel! werde zukünftig öfter reinschauen... :-)
clemens
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