Montag, 10. Dezember 2007

Geocaching

Wörtlich lässt sich dieser Begriff wahrlich schwer übersetzen (Erdspeichern ...) und so will ich mich einmal in einer Erklärung versuchen. Es handelt sich hierbei um eine Tätigkeit (das Geocachen), die sich in den letzte Jahren mehr und mehr als Hobby vieler Menschen etabliert hat.
Mit der Verbilligung und stetigen Weiterentwicklung technischer Geräte sind auch die tragbaren GPS-Systeme für jedermann erschwinglich geworden.

Alle die wissen, was GPS bedeutet, können diesen kursiven Abschnitt überspringen. GPS steht für Global Positioning System und ermöglicht es seinen Anwendern, mit Hilfe von Positionssatelliten, welche sich in einer Erd-Umlaufbahn befinden, die eigene Position auf der Erde auf wenige Meter genau zu bestimmen - und das in allen drei Dimensionen. Mit Hilfe eines tragbaren GPS-Gerätes werden nun die Signale dieser Satelliten eingefangen und aus diesen die eigene Position berechnet. Da auch die Möglichkeiten des Datenspeicherung deutlich besser geworden sind, beinhalten diese portablen Ortungswunder zumeist auch noch virtuelle Stadtpläne oder sonstige geographische Kartenwerke, sodass sich die aktuelle Position schön übersichtlich in den virtuellen Stadtplan einzeichnen lässt.

Diese Geräte helfen einem nun, einen Sport auszuüben, der ohne diese nicht möglich wäre und den man am allgemeinsten wohl mit einer globalen Schintzeljagd vergleichen kann. Auf einer zentralen Internetseite (www.geocaching.com) versammelt sich die komplette Gemeinschaft der Geocacher, welche an den verschiedensten Orten auf der Welt (allein die Phantasie und das Verbot kein Privateigentum zu verletzen setzen hier Grenzen) kleine Behälter mit Dingen oder auch nur einem kleinen Zettel darin versteckt hat. Ziel ist es nun, selbst diese Behälter zu finden und der Gemeinschaft bekannt zu geben: hey ich hab ihn :-).
Für die einfacheren Verstecke sind nur die GPS-Koordinaten angegeben. Man macht sich also nun mit seinem GPS-Wunder-Ortungsgerät auf den Weg und findet die angegebene Position (je nach Empfang mit einer Ungenauigkeit von 2 bis 20 Metern). Dort angelangt, versucht man nun möglichst unauffällig das Versteck zu finden und sich auf der enthaltenen Liste zu verewigen.
Für die schwierigeren Varianten liegen die Koordinaten in verschlüsselter Form vor oder es müssen erst Rätsel gelöst werden, um an die richtige Position zu gelangen. Auch ein Versteckspiel über mehrere Stufen, bei dem man von Versteck zu Versteck läuft, bis man dann schließlich sein Ziel erreicht hat, ist möglich - auch hier ist alleinig die Phantasie des Versteckenden ein limitierender Faktor.

Wie bin ich nun dazu gekommen? Da mich Thomas und Mara in Stockholm besucht haben und Thomas dieses Hobby schon seit einiger Zeit betreibt und Mara seit kürzerer, wurde ich sozusagen von einem erfahrenen Cacher in die Materie eingeführt. Was soll ich sagen. Es macht unglaublichen Spass und man lernt Seiten und Ecken einer Stadt kennen, welche weitab der normalen Touristenrouten liegen. Oftmals sind die Verstecke auch mit lokalen historischen Ereignissen oder Mythen verknüpft, welche den Horizont allemal erweitern - oder hättet ihr gewusst, dass in Stockholm die älteste noch intakte Feuerwache der Welt zu finden ist?
Ich kann dieses Hobby nur empfehlen, bei dem man sich den ganzen Tag an frischer Luft bewegt und auch noch das Hirn bemühen muss, um voranzukommen. (Eine Art Diametral-TV? Wer weiß...)

1 Kommentar:

pimalmara hat gesagt…

Jaja, und die wagenmutigen Geocacher lassen sich noch nicht mal von schlechtem Wetter entmutigen. :o)

War sehr lustig, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nach 16km in den Schuhen dann doch leichte Plattfüße hatte. ;o)